Karneval: Viele Schätze im Silbersee bei toller Wigwam-Stimmung
Fremdensitzung in der Maarer Turnhalle - Metzgergeselle auf Opernpfaden
Wenn viele Hände mit anpacken, dann kann es nur gelingen. Mit einem Großangebot an fleißigen Helfern hatten die Narren des TV Maar die Maarer Schulturnhalle innerhalb kürzester Zeit wieder in eine stimmungsvolle Narhalla umgewandelt, in der sich für rund viereinhalb Stunden echte Indianerstimmung breit machte.
Das schöne Bühnenbild aus der Feder von Elvira Waldeck wurde wieder großflächig auf die Stirnseite der Bühne projiziert und passte ebenso vorzüglich in das gesamte Ambiente wie die eindrucksvolle Licht- und Tontechnik, für die wieder Dirk und Kathrin Ehlert mit Bravour verantwortlich zeichneten.
Zu Beginn versuchten zunächst „Winnitouch“ (Dieter Schäfer) und eine ganze Herde befreundeter Indianer, den an einen imposanten Marterpfahl gefesselten Abteilungsleiter Uwe Georg (Häuptling der Tschoigonen) zu befreien, was jedoch zunächst misslang. Erst mit dem Einzug von Sitzungspräsident „Winnetou“ Carsten Kohler gelang dies, und so war der Weg für eine schöne Fremdensitzung geebnet.
Dem Tanz wird im Maarer Programm traditionell ein hoher Stellenwert eingeräumt, was die große Anzahl der Tänzerinnen und Tänzer eindrucksvoll untermauerte. Traditionell begann das Kinderballett den närrischen Reigen, das wie alle anderen Formationen nicht um eine Zugabe umhin kam.
Als erste Rednerin wusste Pfarrvikarin Luise Berroth in einem tollen Indianerkostüm zu gefallen.
Die „schwätzende Schwalbe“ (Roswitha Funk) war in diesem Jahr in Begleitung eines „Nääselbübchens“ (Marco Simon) erschienen, und beide deckten die Bolzen des Dorfgeschehens im abgelaufenen Jahr schonungslos auf. Aus den Sandhasen-Kids ist mit der „Maarer Dance Company“ eine schon in jungen Jahren hochwertige Tanzformation gereift, die sowohl optisch als auch tänzerisch begeisterte.
Die Holzwürmer Bernd Hartmann, Jürgen Trabandt und Alwin Lomp hatten sich diesmal als Skiurlauber in ein großes Bett begeben und erwachten - süffisant dargestellt - erst nach und nach vom anstrengenden Aprés-Ski-Vergnügen. In nagelneuen Kostümen bestach die TV-Garde Blau- Weiß mit einem schmissigen Tanz, der hinsichtlich Optik und Choreographie keinerlei Wünsche offen ließ.
Die Symbiose von Büttenrede und Gesang ist es, die Helmut Seibert als unverzichtbaren Bestandteil der Maarer Fastnacht auszeichnet. In seinem bemerkenswerten Vortrag begab sich der Metzgergeselle sogar auf Opernpfade und beschenkte zum Ende sogar noch vier Fleischereifachverkäuferinnen mit einem neuen Shirt.
Dass das Märchen vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf noch jede Menge Interpretationsspielraum liefert, wurde danach überaus deutlich. Mit fetzigen Liedern, toller Mimik und tänzerischem Geschick bewiesen die sechs jungen Protagonisten, dass sie mehr als nur eine Nachwuchshoffnung im Maarer Karneval darstellen.
Messerscharf das Ortsgeschehen zu beobachten und dabei wie immer in die Haut der „Bolzenverursacher“ zu schlüpfen, das ist die Zielsetzung, die die „Babbelmiller“ Jahr für Jahr eindrucksvoll umsetzen. Dieses Mal hatten sie sich zum Public-Viewing in das evangelische Gemeindehaus begeben und verschonten dabei weder Pfarrerin noch die bestens bekannten örtlichen Maurer- und Metzgermeister. Daran schloss sich mit der Showtanzgruppe 005 eine Darbietung, die sowohl optisch als auch tänzerisch ein Augenschmaus der besonderen Güte darstellte. Im Flippers-Sound deckten die Fröhlichen Sänger wieder so manchen Maarer Bolzen schonungslos auf. Mit dem Hit „Loch off Loch in Moar in de Hauptstross“ zur Melodie des Kiss-Klassikers „I was made for loving you“ landeten sie zudem einen rockigen Kracher.
Mottogerecht als Indianer erschien das Männerballett und bestach mit einer tollen Tanzdarbietung, womit sie einem überaus gelungenen Programm noch ihrerseits die Krone aufsetzten. Nach dem Finale tummelten sich die Narren zu den Klängen der Colorados, die alle Gesangsdarbietungen wieder live begleiteten, noch einige Stunden auf der gut frequentierten Tanzfläche.