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www.tv-maar.de, Seite: Hanball, Herren: HSG Vulkan muss diesmal gleich Gas geben    Datum: 09.Apr.2025
25.07.2009 12:13 Alter: 16 Jahre

Hanball, Herren: HSG Vulkan muss diesmal gleich Gas geben

 

Geänderter Play-off-Modus in Bezirksoberliga - Pytlik geht, Toth kommt

Der Vergleich der jüngeren Geschichte der Handballer der HSG Vulkan Vogelsberg mit einer Achterbahnfahrt ist sicherlich nicht unzutreffend. "Zwischen Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt", wäre eine weitere zutreffende Beschreibung der Lage der letzten Jahre. Mit der Meisterschaft in der Bezirksoberliga 2001/02 und dem Aufstieg in die Landesliga unter Spielertrainer Goran Suton begann ein Handballmärchen, das mit den Aufstiegen in die Oberliga Hessen und Regionalliga Südwest (2004/05) seine Fortsetzung fand. Noch rasanter als der Aufstieg erfolgte dann der Abstieg. Finanzielle Gründe gaben den Ausschlag, dass die Mannschaft bis in die Bezirksoberliga zurück musste. Doch dort bewies das Team unter János Toth Moral und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga Nord. Dem erneuten Aufschwung fehlte es nicht an Fahrt, sondern an Glück. Denkbar knapp fielen einige Endergebnisse aus und letztendlich fehlten nur die Punkte aus dem direkten Vergleich zum Klassenerhalt. Nicht nur bei dem ein oder anderen Spiel fehlte es am Glück, auch der Wechsel auf der Trainerbank von Toth zu Heiko Walter brachte nicht das ersehnte Ende der Pechsträhne.
"Im vergangenen Jahr musste sich die Mannschaft erst einmal an mich gewöhnen"Jürgen Kemmerzell (HSG-Trainer)Der Abstieg aus der Landesliga war dann im personellen Bereich eine Zäsur. Eine ganze Reihe von Spielern verließ die HSG Vulkan. "Es waren nicht nur sechs zahlenmäßige Abgänge", so der neue Trainer Jürgen "Josch" Kemmerzell, der zunächst seine Aufgabe darin sah, dass sich die Mannschaft findet. "Im vergangenen Jahr musste sich die Mannschaft erst einmal an mich gewöhnen. Auch einige Umstellungen musste ich vornehmen. Sebastian Pytlik spielte zuerst am Kreis und dann auf der Mitte. Daher war unser erstes Ziel zunächst der vierte Platz." Es lief sogar besser als gedacht, als Tabellendritter ging man zunächst Mitabsteiger und Titelfavorit SSV Großenlüder aus dem Weg. Die SG Hainzell wurde in den Play-off-Semifinals aus dem Rennen geworfen. Die beiden Siege waren dabei keinesfalls so erwartet worden, hatte man doch in den Punktspielen mit 17:29 und 22:27 zwei Mal deutlich den Kürzeren gezogen. In einer spannenden Finalserie zogen die Vogelsberger erwartungsgemäß, aber sehr knapp gegen Landesliga-Rückkehrer Großenlüder den Kürzeren. "Es waren einfach unglückliche Niederlagen", resümierte Jürgen Kemmerzell, fügte aber hinzu, dass seine Erwartungen insgesamt erfüllt wurden. Immerhin unterlagen seine Schützlinge erst in der dritten Partie und das in einem Herzschlagfinale.
Während sich der erfahrene Übungsleiter Kemmerzell und sein Team im vergangenen Jahr etwas Zeit lassen konnten, müssen die Vulkanier wegen des geänderten Spielmodus "diesmal gleich Gas geben", so Kemmerzell. Statt des "Play-off - best of three" gibt es eine Runde mit fünf Mannschaften. Zunächst spielen die neun gemeldeten Mannschaften in einer Hin- und Rückrunde gegeneinander. Anschließend spielen die fünf bestplaziertesten Mannschaften in einer weiteren Hin- und Rückrunde den Meister und Aufsteiger aus. Die Mannschaften der Plätze sechs bis zehn nehmen an der "Play-Down-Runde" teil. Der fünfte Platz reicht also für die Teilnahme an der Endrunde, wird aber wohl keinesfalls für den Titelgewinn ausreichend sein, denn die Punkte aus der Vorrunde werden mit in die Endrunde genommen. Ein verhaltener Beginn kann also für eine Mannschaft durchaus das frühe Aus bedeuten.
Ein Zuckerschlecken wird die neue Bezirksoberliga-Saison nicht werden. Durch den Abstieg von TV Flieden und FT 48 Fulda hat die Klasse an Spielstärke gewonnen. Sebastian Pytlik wird die Mannschaft verlassen, er hat sich dem TSV Kirchhain angeschlossen. Ausschließlich zeitliche Gründe waren der ausschlaggebende Punkt für den Angersbacher, der jetzt im Ebsdorfergrund beheimatet ist und sich quasi seinem neuen Heimverein angeschlossen hat. Auf der Seite der Zugänge kann "Josch" Kemmerzell auf einen erfahrenen Ex-HSGler bauen:
János Toth kehrt wieder in die Kreisstadt zurück und wird die Vulkan-Truppe zweifelsfrei verstärken. "Mit Toth wären wir aufgestiegen", so Kemmerzell, der ansonsten fast auf den gleichen Kader zurückgreifen kann. Zunächst nicht zur Verfügung steht allerdings Nachwuchsspieler Christian Rockel. Er zog sich einen Kreuzbandabriss zu, fällt etwa sechs Monate aus und wird erst zur Jahreswende hin wieder einsetzbar sein. Mit der Saisonvorbereitung hat die Mannschaft in der vergangenen Woche begonnen. In dieser Frühphase des Trainingsprogramms wurden noch keine Vorbereitungsspiele absolviert. Diese werden alsbald folgen und eine erste Standortbestimmung sein.