Karneval: Das Sahnestück waren die muskelbepackten Chearleader
Die Besucher waren sich einig- das war ganz großes Kino
Italienisches Flair bei der Fremdensitzung in der vollbesetzten Maarer Turnhalle
Die wieder einmal von vielen fleißigen Helfern prächtig zur Narhalla umfunktionierte Maarer Schulturnhalle bebte von Anfang an, als die Maarer Karnevalisten zum Angriff auf die Lachmuskeln ansetzten. Unter dem Motto „Pizza, Pasta, Papst und Wein, Maar lädt nach Italien ein“ wurde dem begeisterten Publikum rd. viereinhalb Stunden lang ein bestens sortierter Mix aus Büttenreden, Sketchen, Gesang und Tanzdarbietungen serviert. Schon beim Betreten der Halle kam man nicht umhin, das wunderschöne Bühnenbild aus der Feder von Elvira Waldeck mit vielen italienischen Sehenswürdigkeiten, das wieder großflächig die Stirnseite der Bühne zierte, zu bewundern. Ein dickes Lob gebührt auch Dirk und Kathrin Ehlert, die das Geschehen wieder eindrucksvoll mit Licht und Ton in Szene setzten.
Zu Beginn stimmten zunächst die alteingesessenen Maarer Karl(Dieter Schäfer) und Hans (Helmut Seibert) auf eine essentielle Änderung in der Maarer Fastnacht ein. Erstmals verzichteten die Maarer auf einen Sitzungspräsidenten und überließen die Moderation einem elfköpfigen Komitee, das die Sitzungsleitung mit Bravour meisterte.
Ganz in Lila gekleidet überzeugte zum Auftakt das Kinderballett, das wie alle anderen Tanzgruppen nicht um eine Zugabe umhin kam. Pfarrvikarin Luise Berroth setzte sich in ihrer Rede als Pizzabäckerin mit Motto und dessen Wiederfindung in der Bibel auseinander.
Eine Marktlücke schloss Roswitha Funk mit ihrem gekonnten Vortrag. Sie eröffnete eine Kombination aus Pizzeria und Rotlichtmilieu (nur für Frauen) in der alten Bäckerei Mangold und hatte allerlei Begebenheiten des abgelaufenen Jahres im Gepäck. Eine tolle Tanzdarbietung lieferte danach die „Maarer Dance Company“, die die Fernsehsendung „Bauer sucht Frau“ choreographisch umsetzte.
Nach der Begrüßung von befreundeten Karnevalsgruppen vom TUMABA, LCV, von den Allmenröder Karnevalisten und vom Zeppe aus Angersbach testeten Dieter Schäfer und Steven Lomp bei ihrem Vortrag „En Derre onn en Decke“ nicht nur die Statik der Bühne sondern auch das Zwerchfell des Publikums.
In herrlichen Kostümen bestach die TV-Garde Blau- Weiß mit einem tollen Gardetanz, der nicht nur Männerherzen höher schlagen ließ.
Büttenrede und Gesang in einem Vortrag zu vereinen, dafür steht im Maarer Karneval seit Jahren Helmut Seibert. Als Pizzabäcker „Giovanni“ überzeugte er nicht nur mit italienischem Slang, sondern er bezog in seine filmreife Darbietung sogar noch die Urgesteine Helmut Wöll, Roswitha Funk und Bürgermeister Rainer Hans Vollmöller ein, denen vom Jägerhofwirt Hans Schmidt altdeutsche Hausmannskost serviert wurde.
Macht er nun bald mal auf oder nicht – der Grüne Baum in Maar. Diesem Thema hatten sich die „Babbelmiller“ in diesem Jahr verschrieben und schlüpften dabei wieder wie gewohnt in die Haut der Protagonisten, denen in Maar im vergangenen Jahr so mancher Bolzen widerfuhr.
Zunächst als Maffiosi und dann in Kostümen mit den italienischen Landesfarben – so brillierte das Showballett mit einem tollen Tanz.
Die Holzwürmer Bernd Hartmann, Jürgen Trabandt und Alwin Lomp hatten sich diesmal auf die Jagd begeben und überzeugten nicht nur mit tollen Sprüchen sondern auch optisch mit originellen Hochständen.
Zur Melodie von „Ich fang dir den Mond“ deckten die Fröhlichen Sänger wieder die Maarer Ereignisse schonungslos auf und glossierten zudem noch mit dem Lied „Deh Lappe von Moar“ die überdimensionale Polizeipräsenz im Ort.
Dem Männerballett ist es traditionell vorbehalten, das Sahnehäubchen auf die Veranstaltung zu setzen. Dies gelang ihnen auch dieses Mal als Cheerleader in bestechender Manier.
Nach dem Finale wurde noch kräftig das Tanzbein geschwungen. Für den rechten Takt sorgten dabei die Colorados, die auch alle Gesangsdarbietungen wieder live begleiteten.