Hanball, Herren: Kemmerzell: Müssen uns gegen Hainzell steigern
Bezirksoberliga Fulda: HSG Vulkan Vogelsberg im Schongang zum zehnten Saisonerfolg - Kellerkind Schlitz kein Maßstab - Ordentliche Deckungsleistung
Die Handballer der HSG Vulkan Vogelsberg wurden mit einem 36:16 (16:7) beim Gastspiel in Schlitz ihrer Favoritenrolle gerecht und unterstrichen mit dem zehnten Sieg im zehnten Bezirksoberliga-Spiel ihre Anwartschaft auf den Titel. Der Gegner machte es der Mannschaft von Trainer Jürgen Kemmerzell nicht gerade schwer, Höchstleistungen mussten nicht abgerufen werden.
In den ersten zehn Minuten konnte der unbedarfte Zuschauer nicht unterscheiden, welche Mannschaft um den Titel spielt und welche auf dem vorletzten Tabellenplatz steht. Die Gastgeber begannen frech und trafen nach 50 Sekunden zum 1:0. Auch in der Folgezeit waren die Burgenstädter ihrem Gegner ebenbürtig. Einen von zwei unnötigen Ballverlusten im Angriff nutzte die Mannschaft von Trainer Jürgen Schaub, um mit 2:1 in Führung zu gehen. Das 3:1 konnte zunächst der gut aufgelegte HSG-Torsteher Christian Andert verhindern, als er mit einer tollen Parade einen Tempogegenstoß abwehrte. Dass Schlitz durch einen Siebenmeter
TSG Schlitz -
HSG Vulkan Vogelsberg 16:36
von Olli Wild trotzdem mit 3:1 (6.) in Führung ging, konnte Andert allerdings nicht verhindern. Langsam fand nun aber die Vogelsberger Abwehr zu ihrem Spiel und machte es der TSG zusehends schwerer zu Erfolgen zu kommen. Der HSG-Mittelblock blockte einige Würfe ab. Sechs Treffer innerhalb von acht Minuten brachten ein 7:3 aus Sicht der Gäste. Schwache Abschlüsse und technische Fehler nutzten die Vulkanier zu Tempogegenstößen. In der 25. Minute bekam Michael Wahl von den Schiedsrichtern den Roten Karton vor die Nase gehalten. Wahl lief einem Schlitzer bei einem Tempogegenstoß hinterher. Als der Angreifer von sich aus ins Straucheln geriet, lief der HSG-Angreifer dem Gegner in die Beine. Eine sehr harte Entscheidung gegen den Angersbacher.
Bereits zur Pause war klar, dass das Kreisderby entschieden war. 16 Gegentore im ersten Abschnitt erschienen den Verantwortlichen der TSG dann doch etwas zu viel und man entschied sich zu einer offensiveren Deckungsvariante. Teilweise wurde János Toth kurz gedeckt und auch ein zweiter HSG-Angreifer durch die Abwehr "herausgenommen". Die Trefferquote des Gegners beeinflusste dies wenig. Nur in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchganges traf Vulkan nur fünf Mal (9:21, 41.). Im nächsten zehnminütigen Abschnitt waren die Gäste insgesamt neun Mal (14:29) erfolgreich. Alle taktischen Umstellungen in der TSG Schlitz hatten wenig Nutzen, denn er Löwenanteil der Vulkan-Treffer fiel durch Tempogegenstöße oder von der Strafwurflinie. Schlitz fand kein Rezept gegen die erfahrene Gäste-Abwehr. Viele Bälle wurden geblockt und Keeper Sebastian Peppler stand in der Leistung seinem Teamkollegen Andert in nichts nach. Die Tempogegenstöße nahmen die Kemmerzell-Truppe dankend an. Treffer aus dem gebundenen Spiel heraus blieben daher insbesondere im zweiten Abschnitt auf HSG-Seite Mangelware. So sah es auch "Josch" Kemmerzell: "Wir haben viele billige Tore gemacht. Schlitz hat sehr offensiv gedeckt, wir haben etwas zu dicht an dieser Abwehr agiert und teilweise unnötig den Kampf Mann gegen Mann gesucht. In der zweiten Hälfte ging das so weiter: Was Mathias Loll nicht weggeblockt hat, das haben unsere Torhüter gehalten. Klar ist, das unsere Leistung noch ausbaufähig ist." Vielleicht war die Mannschaft aber in Gedanken bereits beim Spiel gegen Hainzell. Kemmerzell war es jedenfalls spätestens nach dem Abpfiff: "Wir können und müssen uns gegen Hainzell steigern."
Vulkan Vogelsberg: Andert (bis 30.), Peppler (ab 31.); Loll (3), Kröll (6), Toth (5), Schulz (4), Zander (1), Friedrich (5), Renker (1), Weller (1), Wahl, Heinemann (9/8).
Zeitstrafen: 4:10 Minuten. Disqualifikation: Michael Wahl (Vogelsberg, 25.).