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www.tv-maar.de, Seite: Unentschieden wie eine Niederlage    Datum: 17.Apr.2025
02.04.2008 12:11 Alter: 17 Jahre

Unentschieden wie eine Niederlage

 

Landesliga Nord: HSG Vulkan verpasst Heimerfolg

Nicht Fisch, nicht Fleisch: Die HSG Vulkan Vogelsberg tritt im Abstiegskampf der Handball-Landesliga Nord weiterhin auf der Stelle. Blickte man nach dem Schlusspfiff in die Gesichter der Vogelsberger, dann war das 29:29 (16:15) gegen die HSG Wesertal eine gefühlte Niederlage. Zwar machte die Mannschaft von Trainer Heiko Walter mit dieser Punkteteilung (zumindest von der Tordifferenz ausgehend) einen Platz gut, doch nach dem besiegelten Abstieg von Vellmar aus der Oberliga steht fest, dass es drei Landesliga-Absteiger geben wird. Die Punkteteilung der Vogelsberger gegen Wesertal entsprach dem Spielverlauf, wenngleich es natürlich einige Umstände gab, die den Hausherren das Siegen an
HSG Vulkan Vogelsberg -
HSG Wesertal 29:29
diesem Abend unmöglich machten. Angefangen mit der schwachen Schiedsrichterleistung. So souverän die Herren aus Butzbach ihre Arbeit im ersten Abschnitt machten, so einseitig pfiffen sie nach dem Wechsel. Meckereien auf Vulkan-Seite wurden konsequent mit Zeitstrafen belegt, rustikale und teilweise unfaire Abwehrarbeit Wesertals zogen maximal eine Ermahnung nach sich. Tiefpunkt: Der beim Torwurf mehrfach das Gesicht von Vulkan-Keeper Mike Decher anviserende Hartmann kam stets ungeschoren davon, was die Volksseele zum Kochen brachte.
Den verpassten Erfolg allein den Schiedsrichtern anzulasten, wäre allerdings - wie so oft - viel zu billig. Einmal mehr krankte bei den Hausherren das Offensivspiel in Phasen, in denen man vorentscheidend hätte davonziehen können. Beim Stand von 28:26 waren die Vulkanier im Ballbesitz und hatten fünf Mal (!) die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Anstatt das Leder rotieren zu lassen, bis sich eine freie Gelegenheit ergibt, verzettelte man sich und scheiterte mit Einzelaktionen am bis dahin schwachen Gästekeeper. Zuvor brachten sich die Walter-Schützlinge mit ungenauem Pass-Spiel des Öfteren um die Möglichkeit, die eigene Führung auszubauen.
Zu Beginn der Begegnung kamen die Hausherren wieder einmal glänzend aus den Startlöchern: Vor allem Mark Friedrich trumpfte regelrecht auf und brachte sein Team mit drei blitzsauberen Treffern von Rechtsaußen 3:0 in Führung (7.). Als Friedrich zum vierten Mal erfolgreich war, stand es 6:2 (10.) für die HSG Vulkan. Unerklärlicherweise riss dann der Faden, Wesertal glich aus und führte erstmals beim 7:6 (15.). Die Partie wogte hin und her bis die Gastgeber - angeführt von André Walter und Matthias Loll - eine 16:13-Führung herauswarfen (29.). Dieser vermeintlich komfortable Vorsprung wurde durch individuelle Fehler aber bis zum Halbzeitpfiff beinahe komplett hergeschenkt.
Raue GangartIm zweiten Abschnitt wurde die Gangart auf dem Feld immer rauer, wobei die Schiedsrichter nur unzureichend einschritten. In den ersten zehn Minuten nach dem Wechsel war es Wesertal, das stets einen Treffer vorlegte, ehe wieder die HSG das Kommando übernahm. Als Walter, der immer wieder auch geschickte Anspiele an den Kreis einstreute, und Christoph Vogelbacher mit einem Doppelschlag (49.) die HSG Vulkan mit 26:24 in Führung warfen, schien sich eine Vorentscheidung abzuzuzeichnen. Weit gefehlt: Wesertal glich aus und die Begegnung bog in die dramatische Schlussphase ein, in der beide Teams den Sieg zum Greifen nah hatten. Erst parierte Mike Decher einen freien Wurf, im Gegenzug scheiterte der freigespielte Loll ebenso frei.
Vulkan Vogelsberg: Decher, Andert; Loll (7), Schulz, Walter (4), Vogelbacher (4), Heinemann (3), Pytlik (1), Kröll (1), Renker, Amrhein (3/2), Friedrich (6).
Schiedsrichter: Belke/De Marco (Butzbach). Siebenmeter: 2/2:4/6 (Dechert pariert zwei Siebenmeter). Strafzeiten: 14:8 Minuten. Zuschauer: 200.