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www.tv-maar.de, Seite: Feuerwerk in der ersten Halbzeit    Datum: 08.Apr.2025
19.11.2007 18:34 Alter: 17 Jahre

Feuerwerk in der ersten Halbzeit

 

Landesliga Nord: Starke Vorstellung der HSG Vulkan Vogelsberg - Luft ist nach Seitenwechsel raus

Die große Überraschung blieb aus, doch die Handballer der HSG Vulkan Vogelsberg haben gezeigt, dass die Leistungskurve nach oben zeigt. Die 25:30 (15:12)-Heimniederlage in der Landesliga Nord gegen den Titelfavoriten TV Hersfeld verhinderte dies allerdings nicht. Der Aufsteiger aus dem Vogelsberg verweilt in den gefährdeten Regionen des Zwischenklassements. Dass es gegen den TV Hersfeld zu einem Erfolg reichte, daran war die Leistung der Unparteiischen nicht ganz unschuldig. Zu augenscheinlich war das unterschiedliche Maß, mit dem die Spielleiter Vergehen ahndeten. Insgesamt nur sechs Strafminuten
HSG Vulkan Vogelsberg -
TV Hersfeld 25:30
für den Spitzenreiter spotten jeder Beschreibung. Ausgerechnet Ex-Vulkanier Jochen Stradal hätte um ein Haar für einen Eklat gesorgt, als er nach André Walter schlug, diesen aber nicht traf und anschließend das Unschuldslamm mimte (28.). Wenigstens eine Zwei-Minuten-Strafe hätte es geben müssen, stattdessen warf der gebürtige Alsfelder wenig später zum 12:15 aus Sicht der Gäste ein.
Abgesehen von den letzten fünf Minuten war die Vorstellung des Meisterschaftsfavoriten im ersten Abschnitt dünn - milde ausgedrückt. Ganz anders die HSG Vulkan Vogelsberg, deren Spieler geradezu "brannten". Vom Anwurf weg zeigten sich Loll und Co. bis in die Haarspitzen motiviert und warfen eine 5:0- und 7:1-Führung heraus. Vorne endlich einmal die Chancen konsequent nutzend, packte die Abwehr beherzt zu, hinter der Mike Decher einmal mehr eine tadellose Leistung zeigte. Der hoch aufgeschossene Rückraum der Gäste agierte dazu ideenlos gegen die aufmerksame Vulkan-Deckung. Bezeichnend für das ausgeprägte Selbstbewusstsein war das 15:9 in der 27. Minute durch Matthias Loll, der aus zehn Metern Ex-Vulkanier Heiko Ilian mit seinem Wurf ganz alt aussehen ließ. Die Halle kochte, eine Überraschung lag in der Luft. Doch Pippert, Ley und Stradal hielten Hersfeld mit ihren Treffern zum 12:15 in der Folgezeit im Spiel.
Die mit Abstand beste Halbzeitvorstellung sollte allerdings ihren Tribut fordern. Bis zur 38. Minute gelang es Hersfeld, mit einem 7:2-Lauf das Blatt zu wenden. Doch die HSG Vulkan versuchte, dagegenzuhalten und befand sich bis zur 45. Minute (20:20) auf Augenhöhe mit dem hohen Favoriten aus der Lullusstadt. Mit zunehmender Spieldauer machte sich der Kräfteverschleiß nachteilig bemerkbar. Nach dem Seitenwechsel gelangen den Vogelsbergern lediglich sechs Treffer aus dem Feld, zu wenig. Hersfeld sorgte bis zur 54. Minute mit weiteren Treffern zum 27:21 für die Vorentscheidung. Konnte sorgen, passt besser. Die Unparteiischen straften Hersfelder Vergehen bis zum Abpfiff zwar sechs Mal mit einem Siebenmeter, doch viel zu selten setzten sie einen Gästeakteur für zwei Minuten auf die Bank. Nicht das einzige, worüber sich so mancher Vulkanier ärgerte. Während Benjamin Thoma zwei einwandfreie Treffer vom Kreis abgepfiffen wurden, stand sein Hersfelder Pendant auf der Gegenseite bei mindestens drei seiner vier Treffer einen Schritt in der verbotenen Zone. Aber auch das sahen die Schiedsrichter anders.
Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass die HSG Vulkan Vogelsberg unter Wert geschlagen wurde. Gelingt es, die phasenweise großartige Leistung zu konservieren, sollte die Truppe um János Toth am kommenden Wochenende in Kassel endlich den ersten Auswärtssieg landen. Ein Muss, denn für die Leistung gegen Hersfeld gab es schließlich keine Punkte.

Im Stenogramm Vogelsberg: Decher, Andert; Loll (3), Kröll (2), Toth (9/6), Schulz (3), Walter (3), Rockel (1), Pytlik (2), Vogelbacher (1), Friedrich, Renker (1), Thoma.
Hersfeld: Schikarski, Ilian; Debus (4), Stradal (8/3), Knez (4), Weiß (3), Pippert (2), Houston (3), Nolte, Ley (6).
Schiedsrichter: Hoche/Schmermund. Siebenmeter: 6/6:3/5 (Decher pariert gegen Pippert und Ley, 10.). Strafzeiten: 10:6 Minuten. Zuschauer: 200.