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www.tv-maar.de, Seite: Handball Bezirksoberliga, Play-off-Finale: Andert pariert, Heinemann trifft    Datum: 09.Apr.2025
18.05.2009 12:09 Alter: 16 Jahre

Handball Bezirksoberliga, Play-off-Finale: Andert pariert, Heinemann trifft

 

HSG Vulkan erzwingt Entscheidungsspiel - Leben selbst schwer gemacht

Die HSG Vulkan Vogelsberg hat ein drittes und entscheidendes Spiel in der Finalserie der Play-off-Runde in der Handball-Bezirksoberliga Fulda erzwungen. 70 Minuten waren am frühen Samstagabend nötig, ehe der Sieger der zweiten Begegnung feststand. Dank eines 35:34 (18:13) durften sich die Vulkanier in der Lauterbacher Großsporthalle von über 450 Zuschauern hochleben lassen. Matchwinner waren Torhüter Christian Andert und der mit zwölf Treffern überragende Michael Heinemann.
HSG Vulkan Vogelsberg -
DJK SSV Großenlüder n.V. 35:34

Derweil trauerte die DJK SSV Großenlüder ihrem knapp verpassten Traum vom vorzeitigen Titelgewinn und Aufstieg in die Landesliga Nord hinterher. "Das Problem war unsere Chancenauswertung, in Verbindung mit fünf verworfenen Sieben-Metern und mehreren Pfostenschüssen. Es war von beiden Seiten ein super Kampfspiel. Letztendlich hatte Vulkan ein bisschen mehr Glück, hat aber auch verdient gewonnen", äußerte sich ein enttäuschter Coach Rainer Kemmerzell. Sein Bruder und Pendant auf der Vulkan-Bank, Jürgen Kemmerzell ("Tolle Moral"), lobte seine Mannschaft, die vier Minuten vor Abpfiff beim Stand von 24:27 wie der sichere Verlierer aussah. Andererseits musste "Josch" Kemmerzell einräumen: "Die Spannung war schön für die Zuschauer. Aber mir wäre es lieber gewesen, wenn es nach der Halbzeitpause weniger spannend verlaufen wäre."
In der Tat machten sich die Vogelsberger unter dem Strich das Leben unnötig selbst schwer. Auf Grund einer hochkonzentrierten und spielerisch sehr guten Leistung stand es zur Pause 18:13 für die HSG Vulkan Vogelsberg. Die Gastgeber legten rasch die anfängliche Nervosität ab, übten unheimlich viel Druck auf die Nahtstellen der Gäste aus und führten nach 13 Minuten mit 8:4. Eine Minute später dann der Schock: Bei einem Gegenstoß von Großenlüder zog Sebastian Pytlik gegen Dirk Kemmerzell die "Notbremse" und wurde von den nicht immer sicher wirkenden Unparteiischen des Feldes verwiesen. "Ich sage meinen Jungs immer, dass sie die Hände weglassen sollen. Ein Gegentor ist mir lieber als eine Rote Karte. Außerdem haben wir doch einen starken Torhüter. Sebastian hat es aber sofort eingesehen", erklärte Jürgen Kemmerzell. Das Schlimmste für den "Sünder" war, dass er fortan zum Zuschauen verdammt war. Sehr zum Ärger der Gastgeber ahndeten die Unparteiischen ein Schlagen von David Medler gegen Christian Rockel nicht (20.). Allerdings wahrten die Vogelsberger ihre Führung - dank Torhüter Christian Andert, der einmal mehr zu großer Form auflief. Dazu blieb Großenlüder weiterhin vieles schuldig. Unkonzentrierte Abschlüsse der Vulkanier (Kai-Uwe Schulz, Lars Kröll) verhinderten aber einen noch deutlicheren Vorsprung als das 18:13.
Wie verwandelt kam Großenlüder nach dem Seitenwechsel aus der Kabine, in der die Vogelsberger zumindest gedanklich noch eine ganze Weile zu sitzen schienen. Tor um Tor kam der Gast näher, ehe in der 43. Minute die Partie erstmals seit der 10. Minute wieder ausgeglichen war (19:19). Beim 22:21 (50.) hatte die Mannschaft von Rainer Kemmerzell die Partie wieder gedreht. Während Kröll erneut freie Chancen nicht nutzte, bekamen Christian Schnegelberger und Sebastian Peppler insgesamt drei Treffer nicht anerkannt, weil sie beim Wurf im Kreis standen. Als Dirk Kemmerzell in der 56. Minute zum 27:24 für Großenlüder einwarf, stimmten die Gästeanhänger Meistergesänge an. Zu früh, denn die vulkansche Moral war ungebrochen. Der nun bärenstarke Kröll sorgte mit vier Treffern in der verbleibenden Spielzeit dafür, dass die HSG die Verlängerung erreichte.
Die zusätzliche Spielzeit war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Teils sensationelle Paraden von Andert kompensierten Abschlussmängel der Vulkanier. In der letzten Minute brachte Benedikt Dimmerling Großenlüder beim 34:33 ein letztes Mal in Führung, die Schulz postwendend egalisierte. Die Schlussphase war filmreif: Andert parierte einen Wurf des ansonsten treffsicheren Lukas Dimmerling, bediente den sich freilaufenden Heinemann, der den Ball unmittelbar vor dem Schlusspfiff ins Gästegehäuse donnerte - und damit ein drittes Spiel erzwang.