Hanball, Herren: Kemmerzell sauer: Das ist Manipulation pur
Bezirksoberliga Fulda, Play-off-Runde: HSG Vulkan unterliegt in Flieden
"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat 45 Minuten super gespielt. Was dann abgelaufen ist, war Manipulation pur. Damit will ich nichts zu tun haben", war Jürgen Kemmerzell nicht mehr zu bremsen. Was den Übungsleiter der HSG Vulkan Vogelsberg auf die Palme brachte, war aber nicht die 19:24 (10:7)-Niederlage in Flieden, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kam.
Fast 45 Minuten lang sahen die Zuschauer ein sehr einseitiges Treiben auf dem Spielfeld in der Kreissporthalle Flieden. Der gastgebende TV war fast chancenlos, sah sich stellenweise einem Fünf-Tore-Rückstand gegenüber. Während die Vulkanier ihre Chancen im
TV Flieden -
HSG Vulkan Vogelsberg 24:19
Angriff nutzten, zeigte Schlussmann Christian Andert eine bärenstarke Leistung. Bezeichnenderweise gelangen den Gastgebern im ersten Abschnitt lediglich vier Treffer aus dem Spiel. "Die waren hilflos und machtlos bis Mitte der zweiten Halbzeit", so Kemmerzell. Dann aber traten die Schiedsrichter Wehner/Blinzler auf den Plan, die binnen weniger Sekunden gleich drei Vulkanier für minimalste Vergehen auf die Strafbank verbannten. Die 6:3-Überzahl nutzte Flieden zum Ausgleich, ehe die Gastgeber wenig später erstmals nach dem Wechel die Führung eroberten - und nicht mehr abgeben sollten.
"Wir haben uns dann zu sehr mit den Schiedsrichtern beschäftigt", räumte Jànos Toth ein. Doch der Ungar und seine Teamkollegen erhalten Rückendeckung von ihrem Trainer, der normalerweise über Schiedsrichterkritik erhaben ist: "Es kann nicht sein, dass ein solches Spiel von einem Gespann gepfiffen wird, dessen Stammverein der größte Konkurrent im Titelkampf ist - und ebenso der Stammverein von Ansetzer Alfred Mann." Einmal in Fahrt, legte Kemmerzell nach: "Von den acht Play-off-Spielen sollen vier von Schiedsrichtern der SG Hainzell geleitet werden. Wir haben doch genügend andere Schiedsrichter." Dem einen oder anderen Fliedener Spieler war anzusehen, dass ihnen die mitunter merkwürdige Regelauslegung zu Gunsten der eigenen Mannschaft fast schon peinlich war. Dass die HSG Vulkan Vogelsberg Protest gegen die Spielwertung eingelegt hat, versteht sich von selbst. Allerdings macht sich Kemmerzell selbst nur wenig Hoffnung, dass dies etwas bringt: "Das geht aus, wie das Hornberger Schießen." Bezirksschiedsrichterwart Alfred Mann (SG Hainzell) war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Flieden: Poch; Jahn (1), Fritz (5), Best (1), Schönherr, Bagus (2), Leicht (1), Pezold (6), Gärtner, Hack (3), Schmitt, Hüttenmüller, Wohlert, Hadam (5).
Vulkan Vogelsberg: Andert; Loll (7), Toth (2), Schulz (2), Rockel (1), Zander, Friedrich, Weller, Wahl (2).